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Feb
2021

"First Contacts" für geflüchtete Studieninteressierte: Ein Beitrag zur Responsivität der Hochschulen.

Unter dem Titel "Formalising organisational responsibility for refugees in German higher education: the case of first contact positions" befasst sich ein neuer Artikel von Jana Berg mit der Formalisierung von Unterstützungsstrukturen für geflüchtete Studierende an deutschen Hochschulen. Nach dem in den Jahren 2015 und 2016 vermehrt Geflüchtete nach Deutschland kamen, war die frühzeitige Unterstützung von Geflüchtete häufig durch freiwillige, informelle und spontane Aktivitäten von (ehrenamtlichen) Pionieren gekennzeichnet. In der Folge änderte sich die Situation, als sich die Hochschulen an die neue Herausforderung anpassten und ihren Umgang mit studieninteressierten Geflüchteten strukturierten. Anhand von 18 Interviews mit Leiter*innen von International Offices und mit Inhabern sogenannter first contact-Stellen für Geflüchtete bei acht deutschen Hochschulen untersucht der Beitrag organisationssoziologisch diese organisatorischen Reaktionen auf die Nachfrage durch studieninteressierte Geflüchtete. In einem zweiten Schritt konzentrieren wir uns auf die ersten first contacts als kleinste Organisationseinheiten in diesem Aktionsfeld und beschreiben deren Aufgaben, ihre Platzierung in der Hierarchie und die Verfahren für die Personalbesetzung. Unsere Analyse zeigt, dass als Reaktion auf die wachsende Zahl von geflüchteten Studienbewerber*innen und die Verfügbarkeit externer Mittel Unterstützungsstrukturen für Geflüchtete formalisiert wurden, indem bestehende Organisationsstrukturen erweitert oder sogar neue geschaffen wurden, einschließlich der Schaffung eben von den genannten first contact-Stellen als spezifische Grenzpositionen für den Aufbau neuer interner und externe Kommunikationskanäle.

Link hier: DOI:/10.1080/03075079.2021.1872524.

MG

Dec
2020

Online-Abschlussworkshop des DZHW-Projekts

Am 07. und 08. Dezember 2020 wurden die Ergebnisse des Projekts "Wege von Geflüchteten an deutsche Hochschulen" (kurz: WeGe) und weiterer Forschungsprojekte auf einem Abschlussworkshop online diskutiert. Die Keynotes von Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu (Universität Bremen) und Dr. Sally Baker (University of New South Wales, Sydney) gewährleisteten die Einordnung der Erkenntnisse im nationalen und internationalen Diskurs zum Forschungsfeld Flucht und Studium. Während des Workshops diskutierten die Teilnehmer*innen aus Praxis, Politik und Forschung über Möglichkeiten des Ergebnistransfers und die Bedeutung der Corona-Pandemie für die weitere Ausgestaltung der Studienvorbereitung Geflüchteter in Deutschland.

Auf Basis der Befragungsdaten des WeGe-Projekts kann die Erfolgsquote von Geflüchteten in den Kursen zur Studienvorbereitung auf rund 72 Prozent geschätzt werden. Aus verschiedenen Blickwinkeln konnten diese und weitere Untersuchungen aufzeigen, wie individuelle, soziale und institutionelle Faktoren im Übergang ins Studium zusammenwirken und die Bildungskarrieren von hoch qualifizierten Geflüchteten in Deutschland beeinflussen. Die Workshop-Teilnehmer*innen diskutierten intensiv, wie eine verstärkte Orientierung an den Ressourcen der Geflüchteten für inhaltliche und didaktische Innovationen in der Studienvorbereitung genutzt werden kann, um vorhandene Bildungspotenziale besser auszuschöpfen. Eine wichtige Rolle können dabei unter anderem zielgruppenspezifische Informationsangebote sowie begleitende Maßnahmen spielen, die die Studierendenidentität und den sozialen Zusammenhalt in der Studienvorbereitung stärken. Eine Fortführung des Dialogs über die Bedeutung von sozialen und sprachlichen Integrationsfaktoren ist aus Sicht der Forscher*innen und der Expert*innen aus der Praxis ein wichtiger Baustein, um bestehende Barrieren für studieninteressierte Geflüchtete weiter abzubauen und in den etablierten Kooperationsstrukturen vor Ort den Hochschulzugang und die Studienvorbereitung noch besser zu organisieren.

Eine Podiumsdiskussion griff die aktuelle Situation auf. Verstärkt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie stellen sich politische und praktische Anschlussfragen über die Möglichkeiten einer nachhaltigen Gestaltung erfolgreicher Studienübergänge internationaler Studienbewerber*innen, auch jenseits von Fluchterfahrungen. Die Teilnehmerinnen der Podiumsdiskussion setzten sich zum Abschluss des Workshops mit den Licht- und Schattenseiten der Digitalisierung von Angeboten in der Studienvorbereitung auseinander. So konnten durch die gezielte Unterstützung aus Hochschulpolitik und Hochschulen Hybrid- und Online-Kurse zügig bereitgestellt werden. Allerdings betonten die Expert*innen auf Basis ihrer Erfahrungen mit den bisherigen organisatorischen Anpassungsprozessen einmal mehr die individuellen, sozialen und institutionellen Bedingungen für eine hohe Lehrqualität und erfolgreiches Lernen in der Studienvorbereitung.

Der Workshop wird sukzessive auf der Website des WeGe-Projekts dokumentiert. Bei Interesse an einzelnen Vorträgen wenden Sie sich bitte an die Mitarbeiter*innen des Projekts unter wege@dzhw.eu.

StS

Nov
2020

Geflüchtete in der Studienvorbereitung. Erfolgreiche Abschlüsse und Entwicklungspotenziale

Bildung ist eine wichtige Voraussetzung für die selbstbestimmte Teilhabe von Neuzugewanderten. So spielen die Integrationsleistungen des deutschen Bildungssystems auch eine entscheidende Rolle für die adäquate Wiederaufnahme von Bildungs- und Berufslaufbahnen qualifizierter Geflüchteter. Das Projekt „Wege von Geflüchteten an deutsche Hochschulen“, kurz WeGe, widmet sich der Frage, unter welchen Bedingungen die Studienvorbereitung von Geflüchteten in Deutschland gelingt. Heute werden zentrale Ergebnisse zu diesem Thema in der Publikationsreihe DZHW-Brief veröffentlicht.

Hannover, 26.11.2020. Unter den Studienbewerber*innen aus Nicht-EU-Ländern befinden sich in den letzten Jahren zunehmend hochqualifizierte Geflüchtete. Ihre Studienvorbereitung hat sich nicht zuletzt durch öffentliche Förderprogramme des Bundes, wie das Integra-Programm, aber auch durch Programme vieler Bundesländer weiter entwickelt. Der heute erschienene DZHW-Brief gibt Einblicke in die formale und praktische Ausgestaltung der Hochschulzugangswege Geflüchteter sowie ihre Situation in der Studienvorbereitung. Welche langfristigen Wirkungen Innovationen im Bereich der Studienvorbereitung haben, muss sich noch zeigen, auch weil viele Projekte von kurz- und mittelfristiger Projektförderung abhängig sind. Schon jetzt dokumentieren aber Befragungsdaten des Projektes WeGe, dass viele geflüchtete Studienbewerber*innen die Studienvorbereitung erfolgreich abschließen konnten. Die Studie des DZHW schätzt die Erfolgsquote auf rund 72 Prozent, also fast drei Viertel der befragten geflüchteten Studienbewerber*innen. Dabei ist die Studienvorbereitung durchaus von finanziellen Problemen oder einer als unsicher wahrgenommenen Aufenthaltsperspektive belastet. „Da Geflüchtete die Studienvorbereitung trotz alledem in der großen Mehrzahl erfolgreich abschließen, erweist sich eine Defizitperspektive auf diese Gruppe als unbegründet. Vielmehr könnte eine Ressourcenperspektive dazu beitragen, Potenziale noch besser zu nutzen“, erläutert der Projektleiter Michael Grüttner. Als vorteilhaft erweisen sich laut der Untersuchung des WeGe-Projekts insbesondere eine starke Bindung an das angestrebte Studienfach sowie die sprachliche und soziale Integration. Diese Faktoren helfen, wichtige Ressourcen zu mobilisieren, um dem Ziel näherzukommen, ein Studium in Deutschland aufzunehmen. Dennoch unterscheiden sich Geflüchtete in der Wahrscheinlichkeit ihres Studienvorbereitungserfolgs von anderen internationalen Studienbewerber*innen, deren geschätzte Erfolgswahrscheinlichkeit nämlich noch einmal 15 Prozentpunkte höher liegt, also bei 87 %. Deshalb gehen die Hochschulforscher*innen davon aus, dass eine bessere Flankierung der Studienvorbereitung durch andere hochschul-, sozial-, und migrationspolitischen Regelungen sowie eine frühzeitige individuelle Bildungs- und Studienberatung und zielgruppenorientierte Informationsstrategien dazu beitragen könnten, bei geflüchteten Studienbewerber*innen weitere Potenziale zu erschließen.

DZHW Brief hier.

MG

Sep
2020

Save the Date: WeGe-Abschlussworkshop am 07./08. Dezember 2020 online

Am 7. und 8. Dezember blickt unser Projektteam auf über drei Jahre Forschungsarbeit zurück. Auf Basis von verschiedenen teilweise wiederholt durchgeführten Interview- und Befragungsstudien haben wir förderliche Bedingungen und Barrieren für die erfolgreiche Studienvorbereitung von Geflüchteten in Deutschland untersucht. Das Programm des Workshops bietet vertiefte Einblicke in die Ergebnisse der verschiedenen Teilstudien.

In welchem Maße gelingt bisher die Beteiligung von Geflüchteten an Hochschulbildung? Welche Hürden bestehen und welche Vergleiche lassen sich zu anderen internationalen Studieninteressierten in der Studienvorbereitung ziehen? Wie kann der Studienzugang und die Studienvorbereitung Geflüchteter durch die Hochschulen und Studienkollegs erfolgreich organisiert werden? Welche Wirkungen treten in der Studienvorbereitung auf, wie steht es zum Beispiel um Zugehörigkeitsgefühle und Wohlbefinden studieninteressierter Geflüchteter? Diesen Fragen wird auf dem Workshop nachgegangen.

Darüber hinaus werden auch Ergebnisse anderer Forschungsprojekte zum Themenfeld "Flucht und Studium" einbezogen und der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis hergestellt. Der Workshop schließt daher mit einer Podiumsdiskussion zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Studienvorbereitung von internationalen Studierenden mit und ohne Fluchterfahrung ab.

Aufgrund der unsicheren Entwicklung der Pandemie wird die Veranstaltung in einem hybriden Format durchgeführt. Die Teilnahme wird online und präsent (unter Beachtung der geltenden Hygieneregeln) möglich sein.

Das vorläufige Programm finden Interessierte hier.

Dort finden Interessierte auch eine Anmeldemöglichkeit. Bei Fragen sind wir über unsere Projekt-Mailadresse erreichbar: wege@dzhw.eu.

Jul
2020

Publikation: Ansatzpunkte für Bildungs- und Berufsberatung

Eine frühzeitige und zielgruppen- und ressourcenorientierte Bildungsberatung kann die Wege ins Studium bedeutend vereinfachen. Ohne geeignete Information und Orientierung können Geflüchtete kaum zielgerichtete Entscheidungen treffen, sind Enttäuschungen auf dem Bildungsweg nahezu vorprogrammiert. Das ist Ergebnis internationaler Studien (Gateley 2015; Lambrechts 2020) und lässt sich auch auf Basis der Studie WeGe konstatieren (DZHW Brief).

Aufbauend auf den Erkenntnissen aus drei Jahren wissenschaftlicher Beschäftigung mit dem Thema fasst nun ein Artikel in der Fachzeitschrift dvb forum Ansatzpunkte für Bildungs- und Berufsberatung für erwachsene Geflüchtete mit Studieninteresse für praxisorientierte Lesende zusammen. Der Beitrag vermittelt ein Bild von der Situation Geflüchteter auf dem Weg ins Studium und den zentralen Herausforderungen dabei. Einer prozessorientierten Perspektive folgend werden Stationen auf dem Weg ins Studium identifiziert und Hinweise zu ihren je spezifischen Beratungsanlässen und Beratungsbedarfen formuliert.

(link)

MG

May
2020

Vielen Dank an alle Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer des Study Preparation Survey 2020!

Unsere dritte Befragung des Study Preparation Survey ist nun beendet und wir danken allen sehr herzlich, die sich trotz der außergewöhnlichen Pandemie-Situation mit dem Coronavirus die Zeit genommen haben, den Online-Fragebogen auszufüllen. Ihre Teilnahme hat unsere Forschung maßgeblich unterstützt! Ein erster Blick in die Daten zeigt, dass sich mittlerweile mehr Befragte im Studium oder auf dem Weg ins Studium befinden als noch bei der ersten Befragung. Gleichzeitig gibt es auch einige Wenige, die eine Ausbildung machen, bereits einen Beruf ausüben oder auch ganz etwas anderes machen. Wir freuen uns über jede einzelne Teilnehmerin und jeden einzelnen Teilnehmer und wünschen allen weiterhin viel Erfolg auf ihrem Weg! Nun geht es für uns erstmal ans Auswerten und dann sind wir gespannt auf die Ergebnisse!

STS

Apr
2020

Publikation: Wie hat sich die Integration von Geflüchteten an deutschen Hochschulen entwickelt?

Das nun bereits dritte Informationsheft der Studienreihe mit Erkenntnissen aus den Hochschulprogrammen für Geflüchtete ist aus der Zusammenarbeit zwischen DAAD und DZHW entstanden und wurde bereits im April 2020 veröffentlicht. Während sich die ersten zwei Ausgaben mit den Phasen Studienvorbereitung, Studienzugang (Information 1) und Übergang ins Studium (Information 2) beschäftigen, fokussiert die aktuelle Ausgabe den Einstieg ins Fachstudium und die Studienbegleitung. Die Zahlen aus den vom DAAD geförderten Hochschulprogrammen zeigen, dass nach wie vor ein großes Interesse von Geflüchteten an einem Hochschulstudium in Deutschland und somit auch an studienvorbereitenden Kursen, wie zum Beispiel Integra-Kursen, besteht. Ein beachtlicher Teil (43%) der befragten Kursteilnehmenden aus dem Jahr 2017 befindet sich mittlerweile in einem Studium.

Auch ein paar Ergebnisse unserer Teilstudie, in der Studieninteressierte mit und ohne Fluchthintergrund befragt wurden, werden in dem Informationsheft veröffentlicht.

Es wird deutlich, dass, auch wenn sie bereits den Weg in ein Fachstudium gemeistert haben, die studieninteressierten Geflüchteten weiterhin mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sind, angefangen von (fachlichen) Sprachproblemen bis hin zu aufenthaltsrechtlichen und finanziellen Sorgen. Eine gezielte Studienbegleitung und die Ausweitung von Angeboten für eine gute sprachliche, fachliche und soziale Betreuung sind notwendig, um den Studienerfolg internationaler Studierender zu erhöhen.

Das ganze Informationsheft mit vielen weiteren Ergebnissen kann (hier) kostenlos heruntergeladen werden.

Mar
2020

Zweite Online-Befragung des Study Preparation Survey in der Ausnahmesituation durch das Corona-Virus

Die dritte und letzte Befragung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Studienvorbereitungskursen läuft seit dem 11.03.2020. Aufgrund der weltweiten Ausbreitung des Corona-Virus befinden sich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einer besonders schwierigen und unsicheren Lage. Wir danken allen, die trotz der aktuellen Ausnahmesituation schon an der Befragung teilgenommen haben! Mit Ihrer Teilnahme am Study Preparation Survey leisten Sie einen wichtigen Beitrag zu unserer Forschung und helfen uns, weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Studienvorbereitung für internationale Studierende in Deutschland anzustoßen. Alle diejenigen, die unsere Einladung bisher übersehen haben oder die noch keine Zeit gefunden haben, sich zu beteiligen, möchten wir noch einmal herzlich bitten, sich etwa 15 Minuten Zeit für unsere Befragung zu nehmen. Jede Teilnahme zählt!

StS

Feb
2020

Zweite Online-Befragung startet bald!

Seit der letzten Befragung im Spätsommer 2019 sind alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Ihrem Bildungs- und Berufsweg wieder einen großen Schritt vorangekommen. Wie bereits angekündigt werden wir deshalb Anfang März unsere zweite Online-Befragung starten und möchten alle bisherigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerne dazu aufrufen, uns erneut mit der Beantwortung des Fragebogens zu unterstützen! Die Einladungen mit dem Link zur Befragung werden in Kürze per E-Mail verschickt.

Diesmal liegt der Fokus auf den weiteren Bildungs- und Berufswegen nach der Teilnahme am Studienvorbereitungskurs. Insbesondere möchten wir mehr darüber erfahren, welche Herausforderungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dabei begegnet sind und wie sie damit umgegangen sind.

Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlosen wir ein neues Apple iPad sowie Büchergutscheine im Wert von je 25 Euro.

Wir freuen uns über eine rege Teilnahme an der Befragung!

StS

Dec
2019

Publikation: Zugehörigkeit als Ressource für Resilienz und Wohlbefinden

Nach 2015 haben viele deutsche Hochschulen ihre Kapazitäten zur Studienvorbereitung von Geflüchteten erweitert. Heutzutage bereiten sich internationale Studierende und Flüchtlingsstudenten durch Sprachkurse und fachspezifische Vorbereitungskurse an Hochschulen auf das Studium vor. Empirische Untersuchungen zum Wohlbefinden von studieninteressierten Geflüchteten im Vergleich zu internationalen Studienbewerber*innen sind bislang rar. Dieser Artikel befasst sich mit der Studienvorbereitung an deutschen Hochschulen und dem psychischen Wohlbefinden der Teilnehmenden. Ich konzentriere mich auf die Mechanismen der subjektiven sozialen Exklusion/Inklusion. Neue Umfragedaten (Analysestichprobe N = 904) zeigen durch Strukturgleichungsmodellierung mit Pfadanalyse einerseits, dass das Gefühl der sozialen Ausgrenzung das Wohlbefinden mindert, andererseits kann das Zugehörigkeitsgefühl zu den Vorbereitungskursen als soziale Resilienzressource fungieren. Hochschulen können das Gefühl der sozialen Zugehörigkeit und das psychische Wohlbefinden von geflüchteten Studieninteressierten stärken, indem sie ihr Zugehörigkeitsgefühl in Studienvorbereitungskursen fördern.

(link)

MG

Nov
2019

Online-Befragung: Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen, die unsere Studie mit ihrer Antwortbereitschaft bereichert haben. Über die Sommermonate hatten wir alle Teilnehmer*innen der ersten Befragung, die uns eine erreichbare Email-Adresse und die Erlaubnis zur erneuten Kontaktaufnahme gegeben hatten, angeschrieben. Immerhin rund 40 % haben sich die Mühe gemacht, unsere Fragen zu beantworten. Dafür wollen wir uns sehr herzlich bedanken!

Alle Teilnehmer*innen, die uns erlaubt haben Ihre Emailadresse für eine Verlosung zu nutzen erhalten außerdem nun die Möglichkeit ein Tablet als ersten Preis oder einen Büchergutschein als zweiten Preis zu gewinnen. Zudem werden 5 ¤ Gutscheine verteilt.

Die Antworten zeigen uns, dass der Überwiegende Teil der Befragten auf dem Sprung ins Studium ist – z.B. auf eine Studienplatzzusage wartet – oder bereits studiert. Darüber freuen wir uns natürlich und wünschen weiter viel Erfolg im Studium. Gerade bei denjenigen, die andere Wege eingeschlagen haben, wollen wir uns besonders für die Teilnahme an der Befragung bedanken.

Schon im Frühling des nächsten Jahres werden wir erneut eine Online-Befragung starten und alle erreichbaren Teilnehmer*innen erneut einladen. Jetzt freuen wir uns aber erst einmal darauf, die Antworten auszuwerten und bleiben neugierig.

MG

Jul
2019

Studium gleich Integration? Symposium vom 10. bis 12. Juli 2019 in Hannover

In einer Woche beginnt das Symposium "Studium gleich Integration? Integrationsdynamiken und Kompetenzen in der deutschen Hochschullandschaft am Beispiel Geflüchteter", das von der VolkswagenStiftung gefördert wird. Veranstalter sind das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, vertreten durch Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans (wissenschaftliche Geschäftsführerin) und Jana Berg (Projekt "WeGe"), und die Berlin Refugee Research Group, vertreten durch Prof. Dr. Bernhard Streitwieser (George Washington University, Washington D.C.).

Wissenschaftler*innen aus den Bereichen der Bildungs-, Flucht- und Integrationsforschung, sowie ausgewählte Expert*innen diskutieren zum Studienzugang für Geflüchtete, zu organisationalen und institutionellen Kontexten und zum Vergleich mit diversen anderen Studierendengruppen. Dabei liegt der Fokus auf der Situation in Deutschland, die darüber hinaus auch im internationalen Vergleich betrachtet wird. Eine Besonderheit bildet ein Panel, in dem Studierende und Akademiker*innen mit Fluchterfahrung über Bedingungen und Möglichkeiten der Integration durch ein Studium debattieren. Das Programm des Symposiums finden Sie hier. Im Rahmen des Symposiums werden auch neuste Ergebnisse aus unserem laufenden Forschungsprojekt WeGe präsentiert. Ein Vortrag nimmt die Lernstrategien von Teilnehmer*innen an Studienkollegkursen unter die Lupe. Ein Poster zeigt zusammenfassend Ergebnisse qualitativer Interviews mit Geflüchteten und Expert*innen sowie der ersten Fragebogenerhebung unter Teilnehmer*innen in Vorbereitungskursen.

Programm

Poster

StS / MG

May
2019

Welche Faktoren können zu Abbruchgedanken führen und die selbstwahrgenommenen Erfolgsaussichten beeinflussen?

Eine zentrale Fragestellung die uns im WeGe-Projekt beschäft ist diejenige nach den Voraussetzungen für einen erfolgsreichen Übergang aus der Studienvorbereitung ins Studium. Mit ersten quantitativen Daten aus unserem Study Preparation Survey können wir nun bereits untersuchen, wovon es abhängt, ob geflüchtete und andere internationale Studierende an den Abbruch der Studienvorbereitung denken und wie sicher sie sich sind, die Prüfung am Ende der Studienvorbereitung zu bestehen. Erste Ergebnisse konnten wir auf der 1. International User-Conference des Forschungsdatenzentrums des DZHW vorstellen und mit internationalen Hochschulforscher*innen diskutieren. Viele Dank an dieser Stelle für die konstruktiven Rückmeldungen zum Vortrag. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass geflüchtete Studieninteressierte ihre Erfolgsaussichten keineswegs schlechter einschätzen als andere internationale Studierende. Allerdings denke sie etwas häufiger daran, die Studienvorbereitung abzubrechen. Wir bereiten unsere Analysen gerade weiter für die Veröffentlichung in einem Sammelband vor und freuen uns darauf, hier bald weitere Ergebnisse präsentieren zu können.

MG

Vortrag auf der Frühjahrstagung der Sektion Bildung und Erziehung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)

Studienfachwahl und Zugang zum Wunschfach sind wichtige Faktoren für die Aufnahme eines Studiums und den späteren Erfolg im Studium. Eine starke Fachbindung erhöht die Studienmotivation und erleichtert das Festhalten am Ziel des Studiums, auch bei attraktiven Alternativen wie beispielsweise einer Berufsausbildung. Falls Studierende kein Studium in ihrem Wunschfach aufnehmen (können), steigt dagegen die Wahrscheinlichkeit des Studienabbruchs. Es ist sinnvoll, diese Zusammenhänge bereits in der Studienvorbereitung von internationalen Studierenden mit und ohne Fluchterfahrung zu untersuchen, weil in dieser Gruppe das Risiko des Studienabbruchs besonders hoch ist.

Wir haben die Studienfachaspirationen von Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern mit und ohne Fluchterfahrung analysiert und danach gefragt, 1) welche Gründe es für eine mögliche Abweichung zwischen Wunschfach und voraussichtlichem Studienfach gibt und 2) welche Erklärungen sie selbst dafür geben. Wir haben die erste Welle des Study Preparation Survey ausgewertet, für den insgesamt 1019 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 74 Vorbereitungskursen befragt wurden. Hierzu fragten wir sowohl nach dem persönlichen Wunschfach, als auch nach dem Studienfach, das sie nach dem (erfolgreichen) Abschluss der Studienvorbereitung voraussichtlich studieren werden. Zusätzlich haben wir elf episodische Interviews mit geflüchteten Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern ausgewertet, die wir in unserer Vorstudie durchgeführt haben.

Die Übereinstimmung oder Abweichung zwischen Wunschfach und voraussichtlichem Studienfach wird durch die Anerkennung von Abschlüssen und Studienleistungen sowie Zulassungsbeschränkungen mitbestimmt. Darüber hinaus wirken sich neben bisherigen Bildungswegen und bildungsbiografischen Ressourcen auch soziales Kapital und Informationen auf die Zugangschancen ins Hochschulstudium aus.

StS

Publikation: Studienvorbereitung für Geflüchtete am Studienkolleg

Wie der aktuelle Forschungsstand zeigt, verfügt ein großer Anteil unter den Geflüchteten, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind, über weiterführende Schulabschlusse und insgesamt hohe Bildungsaspirationen. Die sog. Studienkollegs stellen bedeutende Einrichtungen für die Studienvorbereitung von internationalen Studieninteressierten aus Ländern außerhalb der EU dar, darunter auch viele Geflüchtete. Bislang gibt es kaum Forschung zu Studienkollegs. In der Publikation beschreiben wir die regulatorischen Grundlagen und den institutionellen Kontext der Bildungswege in die Studienvorbereitung und des Hochschulzugangs für geflüchtete Studieninteressierte in Deutschland. Auf der Basis einer qualitativen Fallstudie analysieren wir Deutungsmuster der Studienvorbereitung in deutschen Studienkollegs. Wir rekonstruieren verschiedene Deutungsmuster über die beiden Gruppen der Lehrenden und Lernenden hinweg als meritokratische (Re-)Interpretation von Unterschieden. Lehrende wie Lernende blenden dabei strukturelle Ungleichheiten tendenziell aus. Abschließend diskutieren wir einige hochschulpolitische Implikationen und benennen weitere Forschungsbedarfe.

Link: https://doi.org/10.5456/WPLL.21.2.67

StS

Jan
2019

Publikation: Wie wird Hochschulbildung durch Geflüchtete gewertschätzt und welche Herausforderungen begegnen Ihnen auf dem Weg ins Studium? Explorative Studie in Global Education Review erschienen.

Die Situation von Studieninteressierten mit Fluchthintergrund war in Deutschland empirisch bisher wenig untersucht. Daher haben wir im Jahr 2017 eine explorative Studie durchgeführt und Interviews mit studieninteressierten Geflüchteten und Mitarbeiter*innen an Hochschulen und in Beratungseinrichtungen für eine Veröffentlichtung in der Fachzeitschrift Global Education Review analysiert. In diesem Beitrag werden zentrale Befunde, die auch in unserem DZHW-Brief 5/2018 dargestellt werden ausführlicher hergeleitet, beschrieben und in einen theoretischen Rahmen eingebettet. Dieser theoretische Rahmen fußt auf dem Capabilities Approach von Amartya Sen sowie auf der Pragmatic Sociology von Laurent Thévenot. Wir beschäftigen uns näher damit, wie Studieninteressierte mit Fluchthintergrund der Hochschulbildung Wertigkeit zuschreiben, welche Handlungslinien sie entwickeln, um dieses wertgeschätzte Ziel zu erreichen und welche Herausforderungen und Umwandlungsfaktoren von Bedeutung sind, wenn aus dem wertgeschätzten Ziel ein erfolgreich realisierter Übergang ins Hochschulstudium wird. Als besonders wichtig erweisen sich in diesem Zusammenhang, frühzeitige, klare und verlässliche Informationen für studieninteressierte Geflüchtete, ein motivierendes soziales Umfeld und nicht zuletzt bisweilen widersprüchliche rechtliche Rahmenbedingungen aus den Bereichen des Asyl-, Sozial- und Hochschulrechtes. Beispielsweise können Wohnsitzauflagen hohe Hürden darstellen und lange Pendelwege zur Folge haben.

MG

Oct
2018

Study Preparation Survey: Befragungen an Studienkollegs und Hochschulen

Seit Mitte Oktober ist es nun endlich soweit: Wir befragen Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer an Studienkollegs und an Hochschulen die sich gerade auf ein Studium in Deutschland vorbereiten. An mindestens fünf verschiedenen regionalen Clustern mit jeweils mehren Institutionen der Studienvorbereitung führen wir unseren "Study Preparation Survey" direkt bei den Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern durch. Für die Möglichkeit uns direkt in den Kursen vorstellen zu können und für das Große Vertrauen, dass uns von Lehrenden und Teilnehmenden entgegengebracht wird, wollen wir uns sehr herzlich bedanken!

MG

Vortragspanel auf Konferenz des Netzwerk Fluchtforschung in Eichstätt organisiert

Vom 4. Bis zum 6. Oktober fand in Eichstätt die zweite Konferenz des Netzwerks für Fluchtforschung in Eichstätt statt. Vielfältige Panels behandelten Themen rund um Flucht und Asyl. Dabei waren unterschiedlichste Disziplinen und Schwerpunkte vertreten. Das WeGe-Projekt richtete bei der Konferenz ein eigenes Panel zum Thema „Studium nach der Flucht oder Zwangsmigration: Theoretische Perspektiven und empirische Probleme“ aus. Eingeleitet wurde es von einem Vortrag über den Einsatz zu episodischen Interviews und qualitativen Netzwerkkarten im Rahmen der Vorstudie des WeGe-Projektes. Anschließend stellte Dr. Katrin Sontag ihre Studie zur Situation von studieninteressierten Geflüchteten in Deutschland, der Schweiz und Frankreich vor. Lukas Engelmeier (Uni Bremen) und Noelia P. Streicher (Uni Oldenburg) präsentierten im dritten Vortrag ihr theoretisches und methodologisches Konzept des Forschungsprojektes „Erfahrungen geflüchteter Studierender (ErgeS)“. Wir bedanken uns bei allen Vortragenden und Teilnehmenden für die spannenden Präsentationen und die konstruktive Diskussion im Anschluss. Das Projektteam nutzte darüber hinaus die Möglichkeit, die Keynotes von Prof. Dr. Cathryn Costello und Dr. Rose Jaji anzuhören und verschiedenste weitere Panels zu besuchen.

JB/MG

Sep
2018

Bildung und Flucht auf DGS-Kongress in Göttingen

Vom 24. Bis 28. September fand in Göttingen der 39. Kongress der deutschen Gesellschaft für Soziologie mit dem Titel „Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen“ statt. Das WeGe-Projekt war dabei mit der Präsentation „Zwischen Partizipation und (Re)Traumatisierung – kritische Überlegungen zur reflektierten Forschung mit Geflüchteten“ im Panel „Empirische Fluchtforschung: Neue Datenquellen, methodische und forschungsethische Aspekte“ vertreten. Das Thema unserer Präsentation war unsere Vorbereitung auf besondere Bedingungen und Ansprüche der Forschung mit Geflüchteten für unsere qualitative Vorstudie. Basierend auf der Auseinandersetzung mit Literatur zu Fluchtforschung arbeiteten wir verschiedene Sensibilisierungsanlässe und Orientierungen heraus. So zeigen sich sowohl zur Nutzenorientierung, als auch im Rahmen der Reflektion der Zielgruppe große Unterschiede. Während insbesondere partizipative Studien stark den Nutzen für die konkreten Teilnehmer*innen betonen, orientieren sich andere Studien primär etwa an der Politikberatung oder wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn. Was die Reflektion der Zielgruppe angeht, liegt der Fokus teilweise stark auf forschungsethischen, auf der anderen Seite vorrangig auf forschungspraktischen Aspekten. In diesem Rahmen verorteten wir unsere qualitative Vorstudie und stellten sowohl unsere genaue Zielgruppe, als auch unser konkretes Sensibilisierungskonzept genauer vor. Über den Vortrag hinaus konnten wir weitere Panels, unter anderem zu Bildung und Flucht und empirischer Forschung mit Geflüchteten, besuchen. Wir bedanken uns bei den Veranstalter*innen und Vortragenden für die spannenden Panels und Vorträge.

JB

Aug
2018

Fokusgruppendiskussion im August 2018

Ein Fokusgruppengespräch diente uns als abschließende Nachbereitung der Vorstudie und der weiteren Verbesserung unserer quantitativen Befragung, die im Herbst in verschiedenen Kursen von Hochschulen und Studienkollegs in der ersten Welle starten wird.

Das WeGe-Team hat zunächst wesentliche Ergebnisse der Vorstudie präsentiert, wie sie auch in dem neu erschienenen DZHW-Brief zusammengefasst sind (Download). Danach haben die Teilnehmer die Gelegenheit genutzt, die Forschungsergebnisse aus individueller Perspektive und vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen kritisch zu kommentieren und zu ergänzen. Wir bedanken uns sehr für die offene Atmosphäre, in der wir über unsere Forschungsergebnisse diskutieren konnten! Auch im Hinblick auf unsere weiteren Analysen konnten wir wichtige Hintergrundinformationen sammeln, die uns helfen unsere Ergebnisse in den gegenwärtigen Kontext des komplexen Zusammenspiels von Studium und Flucht in Deutschland einzuordnen.

Von großer praktischer Relevanz war der Teil des Fokusgruppengesprächs, in dem es um die spontane Kritik und Kommentierung einzelner Fragen ging, die im Fragebogen für die erste Welle enthalten sind. Wir haben von den Teilnehmern viele hilfreiche Vorschläge für Überarbeitungen bekommen, die wir so schnell wie möglich umsetzen werden.

Ein herzliches Dankeschön noch einmal an alle, die dabei sein konnten!

StS

Publikation „Die Situation von Geflüchteten auf dem Weg ins Studium“

Wie gestalten sich die Wege ins Studium für Geflüchtete? Welche Herausforderungen erfahren sie auf dem Weg dorthin? Woraus schöpfen sie Kraft und wo erleben sie Grenzen? Diese Fragen untersucht das DZHW in seinem Projekt "Wege von Geflüchteten an deutsche Hochschulen (WeGe)". Erste Ergebnisse sind im DZHW Brief 5/2018 zusammengefasst, der heute veröffentlicht wird.

Viele der Herausforderungen, mit denen sowohl die Hochschulen als auch die Geflüchteten kämpfen, können von ihnen nicht unmittelbar beeinflusst werden. Sie begründen sich vielmehr in den integrationspolitischen Rahmenbedingungen, der Finanzierungs- und Wohnsituation der studieninteressierten Geflüchteten sowie darin, dass z.B. die Integrations- und Sprachkurse außerhalb der Hochschulen nicht immer auf die Anforderungen fortgeschrittener Sprachkurse an den Hochschulen selbst vorbereiten. Zudem ist die Konkurrenz um Plätze in Vorbereitungskursen und Sprachzentren sehr groß. Zusammengenommen führt dies dazu, dass sich der Studienstart für Geflüchtete entgegen der eigenen Erwartungen stark verzögern kann, auch wenn sie beispielsweise in ihrem Heimatland bereits ein Abitur abgelegt haben oder schon dort ein Studium begonnen hatten.

Der DZHW-Brief 5/2018 steht kostenfrei zum Download zur Verfügung.

MG

Forschungsüberblick in der Zeitschrift für Flüchtlingsforschung erschienen

Hochschulbildung für Geflüchtete ist ein international bislang wenig erforschtes Thema. In unserem Beitrag „Zwischen Befähigung und Stigmatisierung? Die Situation von Geflüchteten beim Hochschulzugang und im Studium. Ein internationaler Forschungsüberblick (link) in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Flüchtlingsforschung geben wir eine systematische Übersicht über den internationalen Forschungsstand. Dabei fällt auf, dass die wenigen existierenden Studien fast alle auf qualitativen Daten und häufig (sehr) kleinen Fallzahlen basieren. Geographisch konzentrieren sich die Studien auf den englischsprachigen Raum (Australien, Kanada, UK, USA). Wir beschreiben die wichtigsten Aspirationen und Hindernisse, die für den Studienzugang und das Studium Geflüchteter genannt werden und vergleichen diese mit dem Forschungsstand zu internationalen Studierenden in Deutschland. Schließlich diskutieren wir wissenschaftliche und (hochschul-)politische Implikationen, die sich aus dem Forschungsstand ergeben.

JB

May
2018

Interviews und Pretest des Fragebogens: Vielen Dank für die Unterstützung!

Viele Teilnehmer*innen aus studienvorbereitenden Kursen haben uns durch ausführliche Gespräche geholfen, einen adressatengerechten Fragebogen zu erstellen. Es war ein langwieriger Prozess, einen Fragebogen zu entwickeln, der die allgemein wichtigsten Aspekte der Lebenssituation und der Lernprozesse erfasst und dabei auch das große Erfahrungswissen mit aufnimmt, das uns in den Gesprächen mit Kursteilnehmer*innen zuteilwurde. Vielen Dank an alle, die bereit waren mit uns zu sprechen.

Ein ganz besonderer Dank gilt auch den Teilnehmer*innen von insgesamt sechs Vorbereitungskursen (Schwerpunktkurse und Sprachkurse) an unterschiedlichen Hochschulstandorten, die bereit waren unseren Fragebogen zu beantworten. Sehr geholfen hat uns dabei die engagierte Vorbereitung der Befragungstermine durch die Kurskoordinator*innen und Kursleiter*innen.

Wir bedanken uns für das große Vertrauen, dass uns sowohl in den qualitativen Interviews als auch bei den Befragungen im Kursverband entgegengebracht wurde. Und freuen uns darauf im nächsten Semester mit unserem Fragebogen bundesweit viele weitere Hochschulstandorte zu besuchen, um die Frage nach den Bedingungen eines erfolgreichen Weges ins Hochschulstudium in Deutschland weiter aufklären zu können.

MG

Mar
2018

Besuch der DAAD-Konferenz „Viel geschafft und doch erst am Anfang?“: Erfahrungen aus der Praxis

Der DAAD fördert seit Ende 2015 mit Hilfe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung verschiedene Hochschulprogramme für Geflüchtete, um die Integration dieser Zielgruppe an deutsche Hochschulen zu unterstützen. Dazu zählt beispielsweise auch das Integra-Programm, wofür unser WeGe-Projekt erste Daten ausgewertet und veröffentlicht hat (link).

Bislang konnten bereits viele Hochschulen und Studienkollegs gefördert werden und die weiter steigende Teilnehmerzahl eröffnet nicht nur neue Handlungsfelder, sondern stellt auch neue Herausforderungen an die optimale Begleitung während des Studiums. Viele aufkommende Fragen, Erfolge als auch eben Herausforderungen sollten bei der Konferenz „Viel geschafft und doch erst am Anfang? Erfolge und Herausforderungen bei der Integration von Geflüchteten ins Studium“ in einem großen Plenum diskutiert werden, um neue Impulse zu bekommen und die geförderten Hochschulprogramme stetig zu verbessern. Die Konferenz fand vom 14.-16. März in Berlin statt und auch unser Projekt war vertreten, was für uns eine gute Möglichkeit war, mit der Praxis in Kontakt zu kommen.

Durch Interviews mit geflüchteten Studierenden, Vertretern der Hochschulen und der Politik sowie Impulsvorträge, als auch verschiedene Workshops und Trainings an den verschiedenen Konferenztagen bot sich die Gelegenheit zum aktiven Austausch. Neben viel Lob und Dankbarkeit für die Unterstützung der Programme fanden auch rege Diskussionen zu Verbesserungsmöglichkeiten statt. Wir konnten beispielsweise unser Wissen in den Themen Asyl- und Aufenthaltsrecht, interkulturelle Kommunikation und Evaluation von Maßnahmen erweitern. Insgesamt war es eine sehr gelungene Veranstaltung, die viele verschiedene Akteure, die sich mit studieninteressierten Geflüchteten beschäftigen, zusammenbrachte und vor allem für uns einen guten Austausch, vor allem mit der Praxis, ermöglichte.

CS

Dec
2017

Publikation „Integration von Flüchtlingen an deutschen Hochschulen“

Wie viele Menschen nehmen an geförderten Kursangeboten teil? Aus welchen Herkunftsländern kommen diese Menschen und an welchem Punkt in ihrer Bildungsbiographie befinden sie sich? Welche Herausforderungen stellen sich für die Geflüchteten in Studienvorbereitung und für die Hochschulen und Studienkollegs? Eine gemeinsame Publikation von DZHW und DAAD gibt nun dazu erste Einsichten. Sie basiert auf Daten des Programms „Integra – Integration von Flüchtlingen ins Fachstudium“ sowie des kostenfreien Prüfverfahrens für Flüchtlinge bei uni-assist.

Die Information steht nachfolgend für alle Interessenten kostenfrei zum Download zur Verfügung.

CS / MG

Erster Workshop „Herausforderungen quantitativer und qualitativer Bildungsforschung mit Geflüchteten“ am 30.11.2017

Auf diesem ersten Workshop des Projekts ging es um eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Ergebnissen unserer Vorstudie, die Weiterentwicklung der Forschungsfragen und der in 2018 geplanten Feldphasen, Erhebungen und Analysen. Hierzu haben wir externe Expert*innen zu verschiedenen Herausforderungen der Forschung mit Geflüchteten eingeladen. Hans Dietrich vom IAB stellte die Studie „Wellcome“ vor, in der die aktuelle Lebenssituation und der Übergang in Bildung und Beschäftigung von Migrant*innen und Geflüchteten in Deutschland untersucht werden. Mit einem Input zu „Lernumwelten und Lernnetzwerken“ und dem methodischen Schwerpunkt der Netzwerkanalyse unterstützte uns Lysann Zander von der FU Berlin. Mit der Fragestellung „Deutsch als Interviewsprache?“ hat sich Barbara Baumann intensiv in ihrer Forschung mit geflüchteten Schüler*innen an beruflichen Schulen beschäftigt und mit uns gemeinsam die Vor- und Nachteile diskutiert. Den Abschluss dieses ersten Workshops bildete der Vortrag von Iris Graeff-Callies, die die Forschungsgruppe Soziale und Transkulturelle Psychiatrie & Psychotherapie an der Medizinischen Hochschule Hannover leitet, zum Thema „(Re-)Traumatisierung und Sozialforschung“. STS

Oct
2017

Interviews mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Hochschulen, Studienkollegs und in der Beratung: Vielen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer!

Im Verlaufe des August und September konnten wir den überwiegenden Teil der geplanten Interviews mit Expertinnen und Experten an ausgewählten Hochschulen, Studienkollegs sowie in der Sozial- und Bildungsberatung erfolgreich führen. Wir haben dabei viele Eindrücke gewinnen können über die wichtige Arbeit und unterschiedlichste Ansätze, Perspektiven und Probleme. Nur zwei sollen hier kurz herausgehoben werden:

1) Die vielen Angebote an Sprachkursen unterschiedlichster Träger werden als unübersichtlich erlebt. Ihre Qualität einzuschätzen kann eine schwierige Herausforderung darstellen.

2) Die Finanzierung des Lebensunterhalts stellt für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer von studienvorbereitenden Angeboten ein existenzielles Problem dar, das in der Perspektive von Interviewteilnehmerinnen und -teilnehmern auch Folgen für das Lernen hat. Diese Problematik setzt sich im Studium fort, wobei verbindliche Regelungen zur Vermeidung oder Überbrückung von drohenden BAföG-Lücken helfen würden.

Vielen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Studienkollegs, Hochschulen, Sozial- und Bildungsberatung. Wir werten die Interviews inhaltsanalytisch aus, um bald umfangreiche Ergebnisse veröffentlichen zu können.

MG

Sep
2017

Open Space in Berlin: Eine perfekte Gelegenheit zum Austausch in Vorbereitung auf unsere ersten Interviews mit Geflüchteten

Bald starten wir unsere explorative Befragung von Geflüchteten für die Vorstudie. Um uns darauf ausführlich vorzubereiten, haben wir uns einen Überblick über die Herangehensweisen früherer Studien mit Geflüchteten und inhaltliche Debatten rund um die Thematik verschafft. Zentrale Themen, wie beispielsweise eine mögliche (Re)Traumatisierung, eine verständliche Einverständniserklärung für das Speichern und wissenschaftliche Auswerten der Daten oder die Wahl der Interviewsprache konnten wir im Rahmen der Veranstaltung „Qualitative Migrationsforschung heute – Ein Open Space für aktuelle Themen und Methoden“ der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie für qualitative Sozialforschung, Migration und ethnischen Minderheiten und des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) vertiefend mit anderen Teilnehmenden diskutieren.

Der Open Space bietet ein offenes Format für Diskussion und Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe, bei dem die Teilnehmenden selbst spannende Inhalte einbringen. So entsteht ein offener Austausch zu aktuellen Themen aus der Forschungspraxis. Wir konnten einige Anregungen mitnehmen und fühlen uns auf der Basis einer ausführlichen Reflektion und Vorbereitung zum Thema bereit, in die Befragungen einzusteigen, auf die wir sehr gespannt sind.

JB

Jul
2017

Studie auf internationaler Konferenz in Portugal vorgestellt

Am 19.07.2017 konnten wir unser Forschungsprojekt WeGe (Wege von Geflüchteten an deutsche Hochschulen) anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der ganzen Welt vorstellen und gemeinsam mit diesen diskutieren. Der Vortrag wurde von Michael Grüttner auf der 7. Konferenz der European Survey Research Association in Lissabon gehalten. Wir haben unsere theoretischen Überlegungen und methodischen Planungen dargestellt und einige hilfreiche Rückfragen und Kommentare erhalten. Insgesamt war die Teilnahme an dieser internationalen Konferenz für unser Projekt sehr wertvoll. Dort war sehr viel Austausch mit anderen Kolleginnen und Kollegen möglich, die sich ebenfalls mit Forschung zum Thema Flucht und Bildung beschäftigen. Gerade auch die besonderen Herausforderungen von Übersetzungen und von interkulturellen Studien wurden dort kontrovers diskutiert.

MG

Jun
2017

Präsentation des WeGe-Projekts auf der BMBF-Fachtagung

Seit Beginn des Jahres fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung insgesamt 20 Forschungsprojekte zum Thema "Studienerfolg und Studienabbruch", darunter unser Projekt "Wege von Geflüchteten an deutsche Hochschulen". Am 08./09.06.2017 kamen die geförderten Projekte auf Einladung des DLR-Projektträgers in Berlin zu ihrer ersten Fachtagung zusammen.

Das übergreifende Ziel aller Projekte ist es, die Quote der Studienabbrecher(innen) deutlich und dauerhaft zu senken. Hierfür beschäftigen sich die Projekte mit verschiedenen Theorien, Forschungsmethoden und Entwicklungsmaßnahmen zur Verbesserung des Studienerfolgs.

Neben dem WeGe-Projekt gehen die Projekte "SeSaBa – Studienerfolg und Studienabbruch bei Bildungsausländern und -ausländerinnen in Deutschland im Bachelor- und Masterstudium" und "SPRASTU – Sprache und Studienerfolg bei Bildungsausländer/-innen" dabei auf die besondere Situation von ausländischen Studierenden ein. Gemeinsam mit Projekten, die in den sog. MINT-Fächern angesiedelt sind, haben wir die Fachtagung genutzt, um uns kennenzulernen, erstmals inhaltlich auszutauschen und miteinander zu vernetzen.

STS

Apr
2017

Start up!

Am 01.04.2017 startet das Projekt WeGe (Wege von Geflüchteten an deutsche Hochschulen) am DZHW. Gefördert wird unsere Forschung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Ich darf dieses spannende Vorhaben als Projektleitung voranbringen und freue mich darüber, dass uns am DZHW Dr. Ulrich Heublein und Dr. Anja Gottburgsen mit ihrer großen Sachkenntnis bei den Themen internationale Studierende und Diversität zur Seite stehen. Carolin Schneider wird von Leipzig aus statistische Daten auswerten, die dem Projektteam vom DAAD zur Verfügung gestellt werden. Noch ist das Team aber nicht komplett: Ab Mai 2017 kommen Jana Berg und Stefanie Schröder hinzu. Jana Berg kommt neu ans DZHW und wird im Rahmen des Projektes eine Doktorarbeit verfassen. Stefanie Schröder hat am DZHW schon seit vielen Jahren Erfahrung in der Forschung zur Öffnung des Hochschulsystems gesammelt. Unser erstes gemeinsames Arbeitspaket ist es, uns gemeinsam in den Forschungsstand einzuarbeiten und qualitative Interviews mit Expertinnen und Experten sowie mit Geflüchteten, die sich in der Studienvorbereitung befinden, zu führen.

MG